Hey, liebes Tagebuch – wie geht ‘s dir denn so?
Jetzt sind wir schon etwas über zwei Wochen von der Insel wieder zurück – und alles geht seinen schönen, gewohnten Gang:
Morgens langes Wachwerden, tagsüber den einen oder anderen kleinen Ausflug, abends gemütliches Beisammenhocken und nachts meist kuschelig vor dem Bett von Frauchen auf deren dicken, roten Kissen schlafen. Vorletzten Sonntag habe ich zum Beispiel früh morgens zu Frauchen hoch geguckt, worauf sie sagte: “Finn spricht mit seinen Blicken!” Tja, wenn die wüßte, was mir so alles durch den Kopf geht den lieben-langen Tag lang .. Also – alles bestens hier!
Meine Leute würden wohl am liebsten sofort wieder zur Zeltwiese aufbrechen, aber sie sagen, dass sie nun erstmal wieder arbeiten müssten. Was ist “arbeiten”? Schmeckt das gut? Krieg’ ich das auch irgendwann mal, oder muss ich vielleicht nie arbeiten?
Eine neue Sache, die sich meine Menschen für mich ausgedacht haben, ist richtig cool! Sie haben das beide abgesprochen und dann ging ‘s los: Samstags führe ich Peter ja immer auf den großen Wochenmarkt. Als wir vorletzten Samstag dort waren, hat er mich damit überrascht, dass wir uns an einem Fleischstand angestellt haben. Ich dachte erst, er will Grillfleisch oder so für Frauchen und ihn besorgen. Aber nein! Er hat einen dicken, saftigen Rinderbeinknochen für mich geholt. Und als wir zuhause angekommen waren, konnte ich es gar nicht erwarten, den zu packen, um ihn dann in mein Körbchen abzuschleppen. Da stört mich niemand und ich konnte in Ruhe an den Fleischresten ziehen, an den Kanten nagen und am Mark knabbern. Ich mag diese Rinderbeinknochen wirklich sehr gerne! Jede Woche kriege ich jetzt sowas.
Ja, was soll ich dir erzählen? Vorgestern – am vergangenen Sonnabend – gab es zusätzlich zum Knochen noch die Überraschung von ganz vielen Besuchern für mich. Direkt nach dem Marktbesuch ging ‘s los. Es klingelte pausenlos und viele Nachbarn, Kollegen und Freunde von Heidi und Peter kamen zu Besuch und brachten viele Leckereien mit. Es wurde erzählt, gelacht, gegrillt, gegessen und getrunken, Fußball geguckt und vieles mehr. Knapp zwanzig Gäste waren da. Sogar Sven aus Berlin kam extra her!
Die besonderen Höhepunkte für mich waren der Besuch von zwei anderen Hunden – meinem Vater, Yanosch und von Mietze; mit Papa verstehe ich mich ja sowieso ganz toll und Mietze und ich kommen mittlerweile auch ganz ordentlich miteinander aus. Na ja – sie ist eben ein ganz bisschen anders als ich, denn sie ist ja kein Pudel.
Das andere Highlight war der Besuch der beiden lieben Töchter eines Kollegen von Peter. Mann, haben die beiden kleinen Mädchen mich lieb gestreichelt und mir schön den Bauch gekrault – das war toll, die dürfen wieder kommen! 🙂
Am Tag nach dem Brunch waren Frauchen und Herrchen ganz groggy. Frauchen hatte einige Leckereien vorbereitet und sie kümmerte sich hauptsächlich in Gesprächen um die vielen Gäste. Peter hatte den Part übernommen und sorgte nicht nur für etliche Einkäufe und schmiss den Grill, sondern er machte zwischendurch und hinterher auch noch Klarschiff. Das war trotz allem Spaß wohl viel Arbeit. Am Abend nörgelte er immer wieder ein wenig herum, wie wir es von ihm ja kennen ..
Der Samstags-Brunch hat also Allen gefallen. Trotzdem gab es am gestrigen Sonntag einen Ausflug, den wir so noch nie unternommen haben. Gestern sind wir nachmittags in einen Nachbarort gefahren, sind da in der Sonne eine Weile spazieren gegangen, um dann einen Mann zu treffen, der uns eine neue Wohnung zeigen sollte. Ein Haus. Mit Garten. Wollen wir etwa umziehen?
Als wir zu dritt bei der Vormieterin klingelten, kam heraus, dass da eine Katze lebt. Also durfte ich nicht mit hinein. Klar! Die wird ja sonst auf mich und mein schickes Fell neidisch und dreht womöglich komplett ab ..?! Also hat mich Peter zurück ins Auto gebracht, wo ich es mir ‘ne halbe Stunde gemütlich gemacht habe. Wenn sie mich mal kurz alleine im Auto lassen, denken sie immer daran, ein Fenster etwas herunter zu fahren – und im Schatten parken sie auch, wenn es geht. Das finde ich lieb von meinen Leuten!
Als wir zurück nach Lüneburg gefahren sind, waren beide ziemlich still. Scheinbar mussten sie über die neue Wohnung und alles ein Weilchen nachdenken. Am Abend hab’ ich dann immer mehr das Gefühl gehabt, dass wir nicht umziehen werden. Zumindest jetzt wohl nicht. Das macht aber nichts, denn in unserer Zuhause-Höhle in der schicken Altstadt habe ich in allen Zimmern meine Plätze, die ich jeden Tag aufsuche und die ich richtig liebe.
Liebes Tagebuch, sei mir bitte nicht böse, wenn ich dir in der nächsten Zeit nicht jeden Tag etwas schreibe – ich denk’ aber dran, das wieder zu tun. Versprochen!
Auch nach dem besten Sylturlaub aller Zeiten war es in den letzten beiden Wochen richtig schön hier! Das kleine Jucken in meiner linken Vorderpfote, wo ich mir früher mal ‘was getan hatte, ist so gut wie völlig weg. Nur in meinen Ohren kitzelt es manchmal ein bisschen. Ich werd’ Frauchen und Herrchen mal überreden, mit mir zum Tierarzt zu gehen. Der hilft mir bestimmt ganz schnell.
Bin heute mal gaaaanz früh aufgestanden, weil meine Menschen heute wieder arbeiten gehen müssen. Für mich ist das kein Problem, denn ich pass’ einfach so lange auf alles hier auf. Und wenn sie wiederkommen, werde ich vor Freude so richtig ausflippen und aus dem Häuschen sein.
Eine schönen Wochenanfang für dich, liebes Tagebuch, dein zufriedener Wachhund Finnie.